Es gibt sicher einige Menschen, die sich schon öfters gefragt haben, wie das mit dem Lernen früher so war, ob die Menschen unter „Lernen“ genau dasselbe verstanden haben, wie wir heute, oder ob sie einfach nie etwas gelernt haben. Diese Fragen lassen sich heutzutage ganz einfach klären.
Zu Beginn wurde vor allem durch mündliche Übertragung gelernt. Die Großeltern haben an ihre Enkel und Urenkel Wissen durch Rituale, sowie Geschichten und Lieder weitergegeben. Durch die Entwicklung des Schriftsystems ca. 3400 v. Chr. kam es in Ägypten zu einer systematischen Vermittlung fundamentalen Wissens. Der heutzutage sehr bedeutende chinesische Philosoph Konfuzius sagte vor ca. 2500 Jahren, dass jeder/jede Schüler/in anders lerne und mit Respekt behandelt werden müsse. Der berühmteste Arzt des Altertums, Hippokrates, verfasste ca. 400 v. Chr. ein Gelübde, das besagt, dass die, die Medizin studieren, jene respektieren sollen, die das Wissen vermitteln und sie ihrerseits Wissen weitergeben sollen. Zu dieser Zeit war Wissen als Gemeinschaftsgut bekannt und somit hatte jeder die Aufgabe, Wissen weiterzugeben und nicht für sich zu behalten.
64 n. Chr. wurden in Judah und Israel in allen Städten und Dörfern öffentliche Schulen eingerichtet. Über Jahrhunderte wurden Lernende als ‚leere Behälter‘ angesehen, die gefüllt werden müssen, um etwas erreichen zu können. Einige Zeit später entstanden dann die ersten Holztafeln mit aufgedrucktem Inhalt, wie etwa das Alphabet oder Zahlen, die allen Schülern/Schülerinnen das gleiche Wissen auf dieselbe Art und Weise vermitteln sollten. Gleichgültig ob der ein Schüler besser war oder schlechter, als der andere.
Bereits im 19. Jahrhundert lernten preußische Soldaten durch den Einsatz von Spielen. Anfang des 20. Jahrhunderts baute die italienische Ärztin, Reformpädagogin und Philosophin Maria Montessori ihre gesamte Schule auf dem Prinzip des spielerischen Lernens auf.
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Doch zu dieser Zeit herrschten noch andere Regeln. Fast in jedem Klassenzimmer gab es einen Stock, um den/die Schüler/in zum Lernen durch Angst zu motivieren. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts verschwand der Stock aus den Schulen mit Rückbezug auf Konfuzius.
Danach rückten die standardisierten Lehrbücher, mit deren Hilfe das Wissen einheitlich verinnerlicht werden sollte, in den Mittelpunkt. Nur kurze Zeit später wurde die Tafel erfunden, die sich in den laufenden Jahren zum beweglichen Flipboard weiterentwickelte. Durch diesen Aufschwung konnte schließlich der Lernprozess bereichert werden, indem die Schüler/innen das Wissen selber hören, sehen und aufschreiben konnten.
In den darauffolgenden Jahren kam es zu weiteren Erfindungen, wie etwa der Filmprojektor und viele andere Dinge. Im Jahre 1925 wurde in New York erstmals in Schulen Unterricht über das Radio geführt. Dieser schöpferische Einfall kann als Vorläufer des heutigen Podcasts gesehen werden. Auch die Flipcharts dankten bald ab, denn das neue interaktive Whiteboard kam zum Vorschein, das gemeinsam mit dem Personal-Computer und Touchscreen dank der Erfindung der CD-Rom ganz nach dem Prinzip von Konfuzius individuelle Lernerfahrungen auch im Klassenzimmer neu ermöglichte. Heutzutage kann das iPad als individuelle Holztafel betrachtet werden, dass das Lernen erleichtern soll. Seit den 1990er Jahren beeinflusst das Konzept des lebenslangen oder lebensbegleitenden Lernens die Bildungspolitiken in der Europäischen Union und den Mitgliedsstaaten. Obwohl in den Anfängen eher die Erwachsenenbildung im Mittelpunkt stand, umspannt es mittlerweile vielfältige Lernprozesse in jedem Lebensalter. Die Erwachsenen- und Weiterbildung bleibt dabei ein wichtiger Mitwirkender.
Liebe Tanja, ich finde dein Projektthema wirklich interessant! Hast du super geschrieben. :)
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